Diese Erkenntnis schreckt erst einmal jede Familie auf. Im Kindergarten, Kita oder in der Schule gibt es Läusealarm. Im Vordergrund stehen sofort die Fragen nach dem „wieso und warum“ und „was ist jetzt zu tun?“. Letztendlich ist es nicht so schlimm, wie es aussieht. Läusebefall hat nichts mit Unsauberkeit in einem Haushalt oder dem Lebensraum zu tun, denn schon seit Urzeiten können diese kleinen Sauger nur auf der Kopfhaut des Menschen überleben. Es gibt also keinen Grund sich zu schämen. Kopflausbefall muss den entsprechenden Einrichtungen gemeldet werden, aber schon nach erfolgter Erstbehandlung darf das Kind wieder in die Schule, Kita oder Kindergarten. Die Einrichtungen wiederum haben eine Meldepflicht an das Gesundheitsamt.
Fest steht, da wo es Menschen in größeren Gruppen gibt, da kann es auch Kopfläuse geben, denn sie übertragen sich ausschließlich über die Haare und den Kopf. Das Wichtigste aber, Kopfläuse sind keine Krankheitsüberträger, jedenfalls nicht hier in unseren Breitengraden. Da sie keine Flugtiere sind, krabbeln sie von einem Haarschopf zum anderen. In Schulen, Kindergärten und Kitas finden sie reichliche Gelegenheiten dazu, weil Kinderköpfe oft eng zusammen stecken. Das heißt, in der Realität, ein mit Kopfläusen befallenes Kind bleibt kein Einzelfall.
Ausgewachsene Läuse kann man mit dem bloßen Auge erkennen. Sie sind bräunlich oder auch rötlich und äußerst schnell. Die Läuseeier dagegen kleben am einzelnen Haar fest, sind eher grau bis durchsichtig und am besten mit Hilfe einer Lupe zu sehen. Ein direktes, aber nicht bei Erstbefall auftretendes Erkennungsmerkmal kann das intensive Kratzen des Kindes am Kopf sein. Die kleinen, aber ungefährlichen Blutsauger hinterlassen einen starken Juckreiz. Dieser tritt aber erst nach etwa 20 Tagen auf, da die Entwicklungszeit der Kopflaus vom Ei bis hin zur Laus etwa 20 Tage dauert. Eine gründliche Inspektion der Haare und der Kopfhaut ist also unvermeidbar. Unter Einsatz eines speziellen, sehr engmaschigen Nissenkamms ist es möglich, die Eier der Läuse sowie evtl. ausgewachsene Läuse direkt zu orten.
Bevor man zur Chemiekeule greift, kann ein alternatives Produkt auf Kokosnussöl-Basis, in Form von Shampoo, ausprobiert werden. Der Atembereich der Läuse verklebt und sie ersticken. Bleibt diese Behandlungsart ohne Erfolg, bleibt nur der Griff zu den Insektiziden. Diverse Läuse-Shampoos gibt es in den Apotheken zu kaufen, oder man kann sich auch durch einen Kinderarzt beraten lassen. Am achten oder neunten Tag nach Erstanwendung des Mittels erfolgt eine Wiederholung. Dazwischen ist es ratsam, die frisch gewaschenen, mit Haarpflegespülung weich gemachten Haare, Strähne für Strähne, mit dem Nissenkamm zu prüfen. Durch Ausstreichen des Nissenkamms auf einem weichen Papier ist erkennbar, ob noch Nissen vorhanden sind.