Bevor für Kinder der sogenannte Ernst des Lebens beginnt, steht die Schuluntersuchung. Viele Eltern fragen sich mit Recht, was bedeutet und was wird bei einer solchen Untersuchung gemacht.
In Fachkreisen wird bei der Schuluntersuchung auch von SEU oder von S1 gesprochen. Es soll bei einer solchen Untersuchung geprüft werden, ob das Kind körperlich und geistig fit für Anforderungen der Schule ist. Sicherlich liefert die Schuluntersuchung keinen exakten Entwicklungsstand des Kindes, denn es handelt sich nur um eine sogenannte Momentaufnahme. Alle Bundesländer schreiben S1 im Schulgesetz vor. Auch wenn die S1 für alle Erstklässler Pflicht ist, läuft sie in jedem Bundesland etwas anders ab.
Durchgeführt wird die Untersuchung vom städtischen Gesundheitsamt und dauert im Schnitt zwischen 30 und 45 Minuten. Eltern werden vom Gesundheitsamt eingeladen an einer solchen Untersuchung mit ihrem bald schulpflichtigen Kind teilzunehmen. Zumeist findet die S1 nach Terminabsprache im Gesundheitsamt, im Kindergarten oder in der zukünftigen Schule statt.
Eltern sollten zur Schuluntersuchung immer den Impfpass, das gelbe Vorsorgeheft und die Einladung mitbringen. Der Arzt bekommt so einen ersten Überblick zu Impfungen, Krankheiten und sonstigen besonderen Umständen des Kindes. Im Laufe des Gespräches wird der Arzt einige Fragen zur Entwicklung des Kindes stellen. Danach kommt es zu einer kurzen gesundheitlichen Untersuchung inklusive eines Hör- und Sehtests. Mithilfe einiger Tests wird die geistige und motorische Entwicklung des Kindes geprüft. Eltern und Kinder müssen sich nicht extra auf die Schuluntersuchung vorbereiten, denn das Kind sollte sich in erster Linie wohlfühlen. Daher sollten Eltern keinen Druck aufbauen und dem Kind den Eindruck vermitteln, dass etwas Großes passiert. Kinder sollten jedoch bei Schuluntersuchung alterstypisch seinen Namen schreiben, Formen und Farben benennen, auf einem Bein stehen und hüpfen, bis zehn zählen und auf einer Linie vor- und rückwärts gehen können. Des Weiteren sollte das Kind zwei Bilder miteinander vergleichen und Unterschiede erkennen sowie die sprachlichen Laute korrekt aussprechen und mehrteilige Aufforderungen befolgen können. Der Arzt wird nach der Untersuchung die Ergebnisse mit den Eltern besprechen und der zukünftigen Schule ein ärztliches Gutachten zukommen lassen. Hierin steht, wenn Bedarf an bestimmten Fördermaßnahmen besteht oder wenn irgendwelche Auffälligkeiten vorhanden sind. Sollte etwas bei Schuluntersuchung nicht in Ordnung sein, dann wird der Arzt das mit den Eltern besprechen. In den meisten Fällen läuft jedoch alles glatt, denn Auffälligkeiten wären bereits im Kindergarten oder im häuslichen Umfeld aufgefallen. Selten werden aufgrund der Schuluntersuchung Kinder um einen Jahrgang zurückgestellt. Sollte dies jedoch der Fall sein, dann können Eltern sicher sein, dass dies zum Wohle des Kindes erfolgt und keine Abwertung darstellt.